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Abspeckblogger - Gemeinsam stark

Sonntag, 24. Februar 2013

Glückstag


Wieder endet eine arbeitsreiche und auch stressige Woche. Heute möchte ich allerdings mal wieder etwas mit euch teilen, das mir eine gute Zeit beschert hat.
Ich arbeite zwar in einem gestalterischen Beruf, bin aber weder übermäßig kreativ noch hochgradig künstlerisch begabt. Ich habe früher viel gemalt und gezeichnet ... doch das ist schon lange her und ich bin nicht mehr sehr geübt. Trotzdem greife ich dann und wann zu Stift oder Pinsel - meistens, wenn ein Kindergeburtstag vor der Türe steht und ich einfach lieber eine selbstgemalte Karte verschenke.
Heute wurde die Nichte meines Freundes 6 und ich hatte mir bereits gestern Abend Gedanken zur Gestaltung einer Karte gemacht.
Mit einem klaren Konzept im Kopf machte ich mich an die Arbeit und war wirklich überrascht, wie nett das Ergebnis doch wurde.

Montag, 18. Februar 2013

Sch*** Tag

Eigentlich hatte ich heute Morgen ganz gute Laune. Ich fühlte mich wohl in meinem Körper, strickte ein bisschen in der U-Bahn und war trotz des momentanen Auftragsvolumens recht entspannt.
Das alles änderte sich schlagartig, als ich kurz vor meiner Haltestelle vom Sitz aufstand und zur Tür der U-Bahn ging.
Mit einem halben Ohr hörte ich ziemlich hirnlos klingendes Weibergekicher, dann das Wort "Elefantenkuh" sowie "Wie kann man sich nur trauen, so raus zu gehen.", gefolgt von einem gezischten "Halt die Fresse", das von ihrem Macker kam.

Bevor ich irgendwie reagieren konnte, ging die Tür auf und ich stieg aus.
Ein kurzer Blick links und rechts ergab, dass ich die einzige dicke Person in Reichweite war, also ging die Beleidigung wohl an mich.
Naja. Nichts, was man als Übergewichtige nicht kennt, aber es ist doch immer wieder bedrückend.
Die Laune war dann auch dahin und hat sich bis jetzt nicht gebessert.

Danke, du saudoofes Strichmännchen, dass du mir meinen kompletten Tag versaut und mein mühsam angesammeltes Selbstbewusstsein angekratzt hast.
Dein Leben muss sehr traurig sein, wenn du sowas brauchst.

Sonntag, 17. Februar 2013

Um Haaresbreite

Gestern stand ich ganz kurz davor, rückfällig zu werden.

Der Mann hatte ein supersonder-Angebot beim Bäcker wahrgenommen und sich 3 Krapfen (=Berliner) gekauft.
Das hatte mich erst überhaupt nicht gestört. Mittlerweile kann ich all diese Verlockungen wirklich prima ausblenden. Auch in der Arbeit gab es vergangene Woche Krapfen und da hatte ich überhaupt kein Verlangen nach den Dingern.

Als mein Schatz dann aber mit einem seiner Krapfen an unserem Esstisch saß, der Puderzucker sanft auf den Teller rieselte, die Marmelade aus dem Gebäck quoll und ich fast schon ein leises Knautschgeräusch beim Abbeißen hören konnte, war es vorbei mit mir.
Ich drehte regelrecht am Rad. Ich fing an mich wie irre auf dem Sofa zu winden, vor mich hin zu jammern, zu schluchzen und zu winseln. Schatz meinte, dass ich mich wie ein kleines Kind benehme, aber ich konnte nicht anders. Ich fühlte so einen krassen Druck in mir ... so ein starkes Verlangen, so eine Gier. Ich weiß jetzt, wie es Gollum mit dem einen Ring erging.
Ich hatte Visionen, wie ich mich über einen Krapfen hermache, hineinbeiße, die Marmelade aus ihm tropft. Mir lief das Wasser im Mund zusammen.

Ich war so kurz davor, alles über den Haufen zu werfen, und wirklich einen Krapfen zu essen.
Ich redete mir ein, dass ich danach doch wieder zuckerfrei leben kann, dass ich mich schon wieder in den Griff bekommen würde, dass es eine einmalige Sache sein könnte.
Aber tief in mir drin war eine Stimme, die ganz klar sagte: "Du lügst dich gerade selber an. Tu es nicht, du wirst es so sehr bereuen! Das ist es nicht wert!"

Also blieb ich standhaft. Gott sei Dank.
Seitdem ist mein Nusskonsum wieder angestiegen, aber damit kann ich erstmal leben.
Ich bin sehr stolz auf mich, dass ich mich dem Essdruck widersetzen konnte. Das klappte früher nie.

Abgesehen davon habe ich gerade ganz wenig Zeit für meinen Blog - leider. Es ist gerade sehr viel in der Arbeit los und ich komme stets spät heim, da ist dann nicht mehr viel mit Internet und so. Ich hoffe, dass das Volumen in ein paar Wochen wieder abnimmt und ich mich dann wieder öfter mitteilen kann.

Montag, 4. Februar 2013

Milchreis

Das Wetter im Süden ist gerade so ungemütlich, dass ich Soulfood brauche.
Soulfood definiere ich für mich als von innen wärmende, meinen Magen wohlig ausfüllende, meist süßliche Speisen, die zudem ein paar Kindheitserinnerungen aufleben lassen.
Mein Soulfood par excellence ist Milchreis - der eigentlich überhaupt nicht geht.
1. weil ich laktoseintolerant bin, 2. weil Milchreis oft und gern mit (viel) Zucker gesüßt wird.

"Mittel und Wege gibt es immer", dachte ich mir am Samstag und recherchierte ein wenig im Internet. Und siehe da: Es gibt vegane Milchreis-Varianten mit Kokosmilch.
Also bereitete ich dieses Gericht noch am selben Tag zu und sogar mein Zucker und Milch essender Freund war begeistert.

Natürlich mag ich's euch nicht vorenthalten, deshalb:

Zuckerinas Kokosmilchreis mit gedämpften Äpfeln

Zutaten für 2 Personen:
  • 125g Milchreis
  • 400ml ungesüßte Kokosmilch
  • 200ml Wasser
  • 2 Äpfel (Empfehlung: Braeburn)
  • ein paar Nüsse (Walnüsse, Mandeln, Haselnüsse)
  • Zimt
Zubereitung:
Den Milchreis in Kokosmilch und Wasser in einem Topf bei mittlerer Hitze ca. 30 Minuten lang garen. Dabei immer und immer und immer wieder rühren, rühren, rühren, damit auch ja nix am Topfboden anbrennt.
Die Äpfel schälen, vierteln, von ihrem Kerngehäuse befreien und in kleine Würfelchen von etwa 2 x 2 cm schneiden. Die Apfelwürfelchen im Dampfgarer oder mittels Dampfgar-Einsatz in einem Topf über 20 Minuten hinweg dämpfen.
Eine beliebige Menge Nüsse mit einem Küchenmesser hacken. Die Stücke sollten nicht zu klein geraten - schließlich sorgen sie für etwas Biss.

Sobald der Reis wunderbar aufgequollen und gar ist das Gericht auf zwei Teller verteilen, die gedämpften Apfelstücke darauf geben, mit den gehackten Nüssen garnieren und mit Zimt bestreuen.

Guten Appetit!


(Die gedämpften Äpfel erinnern geschmacklich sehr an Apfelkompott und verleihen dem Kokosmilchreis eine angenehme Süße - und das ohne Zugabe von Zucker. Wer auf erhitztes Obst im Speziellen oder Früchte im Allgemeinen lieber verzichten möchte, kann sie natürlich auch weglassen)

Sonntag, 3. Februar 2013

Glückstag



Ich hatte in den letzten Tagen gut zu tun, dafür habe ich mir eine Kleinigkeit überlegt.

Ich habe diesen Blog eröffnet, um über meine Erfahrungen mit Zuckersucht und Zuckerverzicht zu berichten. Aktuell ist es aber so, dass es darüber nicht viel zu sagen gibt. Es läuft im Moment einfach von selbst, es fühlt sich normal an. Ich habe nicht mehr das Gefühl, etwas zu vermissen oder gar großartig verzichten zu müssen. Ich habe viele Lebensmittel gefunden, die toll schmecken - obwohl kein Zucker drin ist.
Aber: Mein Blog heißt "Zuckerinas Weg zum Glück" und nicht "Zuckerinas Leben ohne Zucker". Glück hat so viele Facetten und es wäre sehr naiv, es nur im Essen oder in einer Abnahme zu suchen.
Früher dachte ich oft, dass mein Leben erst so richtig beginnt, wenn ich endlich schlank bin. Oder dass alles gut oder zumindest besser wird, wenn ich endlich schlank bin.

Tatsächlich musste ich aber feststellen, dass mein Leben schon jetzt toll ist!
Ich habe meinen Wunschberuf erlernt, mich fortgebildet, mich selbstständig gemacht und ich kann von meinem Einkommen leben.
Ich habe vor über 3 Jahren einen lieben Mann kennengelernt, für ihn nach einem halben Jahr meine Heimat verlassen und bin nach München gezogen. Wir sind - trotz mancher Höhen und Tiefen - glücklich miteinander. Wir haben uns eine fabelhafte Wohnung mit toller Aussicht gekauft und fühlen uns hier pudelwohl.
Mir stehen alle Wege offen.
Ich könnte noch viel mehr aufzählen.
Mein Übergewicht ist nicht toll, aber es ist nur ein kleines Puzzleteil in meinem Leben. Es ist ein großer Fehler, mich immer nur darauf zu beschränke, mich deshalb fertig zu machen und alles Gute zu übersehen.

Deshalb möchte ich ab sofort regelmäßig in meinem Blog innehalten und mir mein Glück vor Augen führen.
Ich weiß nicht, ob ich es wöchentlich schaffe, aber der Sonntag soll mein "Glückstag" werden. Der Tag, an dem ich euch all das vorstelle, das mich in den vergangenen Tagen glücklich gemacht hat.
Das ist vielleicht mal nur eine Sache, vielleicht sind es auch mal 5 Sachen.

 1. Glück: Ich habe meinen grünen Loop-Schal fertig gestrickt
Insgesamt habe ich 500g Wolle verarbeitet, mir wunde, taube Finger und Hornhaut an der rechten Daumenkuppe geholt, unzählige Stunden in aufrechter Sitzposition auf dem Sofa verbracht, aber: Es hat sich gelohnt!
Mein Loop ist so weich, so warm, so vielseitig zu tragen. Als langer Schal oder doppelt um den Hals geschlungen als Schutz vor Wind und Kälte. Sogar als Kombination aus Schal und Mütze.
Ich liebe ihn, ich bin stolz auf ihn und vor allem bin ich stolz auf mich. Dass ich nicht nur wieder angefangen und nach 2 Stunden hingeschmissen habe, dass meine Frustrationstoleranz gewachsen ist.
Und jetzt bin ich süchtig nach Wolle.

2. Glück: Ich stricke meine erste Socke
Sie ist noch nicht fertig und sie sieht nicht wirklich perfekt aus. Die Ferse ist komisch knubbelig und das elastische Bündchen ist mir etwas locker geraten. Dennoch habe ich Spaß und Übung macht bekanntlich den Meister. Die Farben sorgen ohnehin für gute Laune.


3. Glück: Ich habe mich für ein Fernstudium angemeldet
Das war eine Sache, die mich schon lange beschäftigt hat. Schon vor 10 Jahren dachte ich darüber nach, das Abitur nachzuholen und als erste Akademikerin in die Geschichte meiner Familie einzugehen. Irgendwie musste ich aber Geld verdienen und die Doppelbelastung Studium und Beruf traute ich mir nicht zu. Immerhin bildete ich mich berufsbegleitend zur Fachwirtin weiter, womit ich auch die Voraussetzung für ein Hochschulstudium in der Tasche hatte.
Durch meine Selbstständigkeit kann ich mir meine Zeit nun prima einteilen und ein Teilzeitstudium sollte durchaus machbar sein. Und wenn nicht? Auch nicht schlimm. Dann hab ich's zumindest probiert.
Ich hab mich übrigens an der FernUni Hagen für Wirtschaftswissenschaften eingeschrieben. Ist überhaupt nicht sexy, macht aber durchaus Sinn.

(Entschuldigt bitte die Smartphone-Fotos ... das nächste Mal gibt's bessere ;-)