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Abspeckblogger - Gemeinsam stark

Mittwoch, 19. Dezember 2012

Tag 2 und Lektüre

Heute ist der zweite zuckerfreie Tag angebrochen. Das heißt: Ich habe den gestrigen Tag überstanden! Juhu!
Nein, es war gar nicht so schlimm, wie ich's jetzt hinstelle. Es ging mir eigentlich recht gut.
Aber da sind halt zwischendrin immer wieder diese kleinen Angewohnheiten... dieser Gedanke "Was nasch ich denn jetzt?" nach dem Mittagessen, das Jucken in den Fingern, wenn ich mit einer Tasse Tee auf dem Sofa sitze ... all das. Manchmal kommt in mir auch echte Wehmut hoch. Dann fällt mir zum Beispiel ein, dass ich keinen Kaiserschmarrn und keine Pfannkuchen mehr essen kann, dass die Faschingskrapfen wegfallen, ich an Ostern in Slowenien keine Potica essen kann. Das macht mich sehr traurig, denn bisher war das Essen - und eben vor allem der Süßkram - das, was meinem Leben einen Rahmen gegeben hat.
Vielleicht sollte ich irgendwo im Wald einen Schokonikolaus (natürlich ohne Aluverpackung) vergraben. Als Sinnbild dafür, dass ich meine Zuckersucht zu Grabe trag, beerdige. Dann hätte ich auch einen Ort, an dem ich um sie trauern kann.
Irgendwie klingt das ganz schön krank, hm?
Aber es ist nunmal wie es ist und ich will so offen wie möglich damit umgehen.

Gestern kam meine "Selbsthilfe-Lektüre" an. Ich habe mir das Buch "Frei von Zuckersucht" von Ruth Alice Kosnick bestellt, weil ich einige gute Meinungen darüber gelesen habe.
Das Buch gliedert sich in 10 Schritte, die durch das Programm führen. Jede Woche ist ein Schritt dran, es gibt Aufgaben, die es zu bearbeiten gilt und überhaupt wird empfohlen ganz, ganz viel zu schreiben. Mindestens 3 Din A4-Seiten pro Tag. Einfach alles aufschreiben, was einem so im Kopf umherspukt, egal wie zusammenhangslos es ist.
Bisher gefällt mir das Buch sehr gut. Manchmal fühlt es sich an, als ob Frau Kosnick über mich persönlich schreiben würde, so sehr erkenne ich mich darin wieder. Ihr Schreibstil ist so ehrlich und direkt, wie er es für einen Selbsthilferatgeber zum Suchtausstieg sein muss. Kein Gelulle, kein Geplänkel, einfach nur die Wahrheit ... auch wenn sie manchmal hart ist.
Im Moment ist es noch ganz schön viel Input auf einmal. Allerdings werde ich das Buch nicht in einem Rutsch lesen, sondern mir eben Woche für Woche einen Schritt nach dem anderen zu Gemüte führen. Ich werde die einzelnen Stufen wohl auch mehrmals durchlesen müssen, bis ich alles richtig verinnerlicht habe.

Etwas kritisch denke ich aktuell über meine Waage nach.
Sollte ich mich wirklich wiegen?
Hier geht es gerade gar nicht so vordergründig um eine Abnahme, die wäre ein positiver Nebeneffekt. Vielleicht setze ich mich wieder viel zu sehr unter Druck, wenn ich mein Gewicht kontrolliere.
Was ist, wenn die Pfunde nicht schmelzen wollen? Das zieht doch nur runter und verleitet dazu zu sagen: "Ach, das bringt doch auch nichts. Warum sollte ich auf Zucker verzichten, wenn ich noch nicht einmal abnehme?!"
Das könnte eine ganz böse Falle sein.
Also wandert die Waage vielleicht noch heute in den Keller.
Wieder etwas, das mir weh tut.
So viele Trennungen... und das so kurz vor Weihnachten.

1 Kommentare:

Ich selbst lebe seit dem 20.05. zuckerfrei und habe das Programm "Frei von Zuckersucht" gemacht. Ich kann es Dir nur empfehlen und ich habe dadurch ein neues Leben erhalten. Ich aß sogar Schokolade aus dem Müll, so schlimm war es bei mir. Ich aß bis zu 7.000 kcal Süßmüll am Tag. Die Waage kannst Du verbannen. Denn in erster Linie ist es nicht als Abnehmprogramm gedacht, denn als dieses funktioniert es nicht. Du musst aus dieser Hölle der Sucht wollen! Die ersten Tage bzw. Wochen sind wirklich sehr, sehr hart aber wenn Du dran bleibst und Schritt für Schritt mit dem Buch an Dir arbeitest, wirst Du es schaffen und ich kann Dir versprechen - es wartet ein neues Leben auf Dich!

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