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Abspeckblogger - Gemeinsam stark

Samstag, 29. Dezember 2012

Weihnachten? Überstanden!

Eines muss ich sagen: Ich bin doch ziemlich stolz auf mich.
Weihnachten ließ sich irgendwie bewältigen.
Wir verbrachten Heilig Abend zusammen mit der Schwester meines Freundes, ihrem Mann und deren zwei Mädels bei den Schwiegereltern in Spe.
Schwiegermama sorgte für eine klare Suppe mit Einlage als Vorspeise, für den Entenbraten und Blaukraut. Schwester und Schwager meines Schatzes stifteten Kartoffelknödel und Spätzle und "wir" (also ich) waren für das Dessert zuständig.
Das ist nicht unbedingt der Gang, den ich bevorzugt zubereite, in diesem Fall war es mir dann aber doch sehr recht. Das Dessert musste unbedingt ohne Milch auskommen (ich bin mit einer Laktoseintoleranz gesegnet) und natürlich durfte auch kein Zucker zugesetzt werden.
Jetzt macht mal ein milchfreies Dessert OHNE Zucker...
Nach ein paar Überlegungen bin ich auf Bratäpfel gekommen.
Ich habe für jede Personen einen Apfel geplant und mich für die Sorte Boskop entschieden. Die Äpfel wurden nicht geschält, dafür aber ordentlich gewaschen und anschließend mit dem entsprechenden Werkzeug von ihrem Kerngehäuse befreit.
Gefüllt habe ich sie mit einer Masse aus Butter, gehackten Nüssen, Vanille, Kardamon und etwas Zimt.
Ich konnte die Bratäpfel daheim wunderbar vorbereiten und musste sie bei der Schwiegermama nur noch eine halbe Stunde vor dem Servieren in den vorgeheizten Backofen schieben (bei Umluft ca. 170°C).
Alle "normalen Esser" haben noch Vanilleeis bekommen, für mich gab's nur den Apfel. Es war richtig lecker und ich war richtig glücklich, dass die Kinder das Obst verschmähten und nur Eis essen wollten, denn so konnte ich noch eine halbe Portion abstauben.
Gestern habe ich wieder zwei Boskop in den Einkaufswagen gelegt, denn dieses Dessert wird es definitiv bald wieder geben.

Am 1. Weihnachtsfeiertag waren Schatz und ich meine Familie besuchen. Es gab diverse Fleischsorten zur Auswahl (Ente, Schweinebraten, Kassler), mehrere Salate, Knödel, Blaukraut und Gemüse. Es war so viel Essen, dass ich weder das Dessert vermisste, noch den Wunsch verspürte, in die Keksdose zu fallen.

Nachdem wir uns von meiner Familie verabschiedet hatten, fuhren wir mit unserem vollbepackten Auto nach Slowenien. Dort leben einige Verwandte meines Freundes, die wir gerne besuchen wollten. Auch dort bin ich zuckerfrei über die Runden gekommen, auch wenn ich wirklich zig Mal sagen musste, dass ich wirklich und ganz echt nix Süßes möchte. Auch kein Eis, auch keine Kekse, auch keinen Obstsalat, einfach gar nichts. Manchmal stand ich kurz davor, ein schlechtes Gewissen zu entwickeln oder mich als unhöflich wahrzunehmen, aber es bringt nunmal nichts. Niemandem ist geholfen, wenn ich mir wieder Süßkram in den Mund stecke.

Insgesamt waren die letzten Tage nicht so einfach für mich. Es war zwar durchaus machbar, aber es gab einfach Momente, in denen ich an meine Grenzen stieß.
So haben wir Unmengen von Pralinen und Schokolade geschenkt bekommen. Das hat mir total weh getan. Das sind Geschenke, mit denen ich nun nichts anfangen kann. Manchmal wünschte ich mir, die Leute würden sinnvollere Dinge verschenken, zum Beispiel schöne Tees, Kräutermischungen, oder Ähnliches. Aber auf der anderen Seite sind wir auch nicht besser. Wir haben zig Schachteln Pralinen für Slowenien eingekauft und sogar einen Teil unserer Geschenke weitergegeben (sollte man vielleicht gar nicht so klar und deutlich schreiben ... aber so ist es halt).

So richtig zu schaffen gemacht hat mir das merkwürde Gefühl, das ich schon im letzten Beitrag beschrieben habe. Ich war in den letzten Tagen ständig begleitet von leichten Kopfschmerzen, Schwindelgefühl und einer Benommenheit. Ich habe mich jeden Abend ins Bett gelegt und so sehr gehofft, dass es mir in der Früh endlich wieder besser geht. Nach dem Aufwachen hätte ich heulen können, denn das Unwohlsein verschwand einfach nicht. Das hat mir auch ein bisschen den Urlaub in Slowenien vermiest, weil ich gar nicht so viele Leute besuchen und überhaupt nicht so viel unternehmen wollte, wie ursprünglich geplant war. Ich bin froh, dass mein Freund wirklich verständnisvoll ist und mich gemäß meiner Empfindungen handeln lässt.
Manchmal fragte ich mich ganz ernsthaft, wie lange ich das noch durchstehen will, wann ich wieder zum Zucker greifen werde, nur damit ich mich endlich wieder besser fühle. Aber ich wollte so schnell nicht aufgeben und habe es stattdessen mit einer gesünderen Ernährung versucht. Mehr Obst, mehr Gemüse, mehr Vollkorn, Pumpernickl statt Weißmehlbackwaren.
Heute ist der erste Tag, an dem es mir etwas besser geht und ich mich wieder klarer fühle. Ich weiß natürlich nicht, ob's an der Ernährung oder am bald überstandenen körperlichen Entzug liegt.
Ich hoffe nur, dass es weiterhin bergauf geht.


Hier noch ein Foto vom "Bratapfel-Probebraten". Bei dieser Variante habe ich die Äpfel geschält, mit Eiweiß bestrichen und dann in gehackten Mandeln gewälzt. Das Ergebnis war lecker, mir persönlich aber doch zu nussig.

2 Kommentare:

Huhu Zuckerina.
Die Bratäpfel sehen sehr lecker aus!
Sag, kennst du Stevia? Ein Pflanzlicher Zuckerersatz ohne Kalorien (Also nicht so ein Teufelzeug wie Süßstoff). Vielleicht hilft dir das ein wenig.

Ich wünsche dir ganz viel Kraft. Du schaffst das.

Lg
IloveLucy

Hallo Lucy,
vielen Dank für die lieben Worte :-)
Ich kenne Stevia, es ist aber keine Alternative für mich. Ich entwöhne mich ja nicht nur vom Zucker an sich sondern vom süßen Geschmack im Allgemeinen. Für mich ist süß so süchtig machend, dass es anders nicht geht.
Das heißt: kein Zucker, keine Süßstoffe, kein Stevia, kein Honig, keine Marmeladen, keine trockenen Früchte.
Der einzige "Süßkram", der mir noch auf den Teller wandert, ist frisches Obst.
Liebe Grüße
Zuckerina

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