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Abspeckblogger - Gemeinsam stark

Montag, 14. Januar 2013

Nächtliche Gedanken

Hier habe ich schon darüber geklagt, dass mich momentan meine Energie verlassen hat und es ist in den letzten Tagen auch nicht besser geworden.
Ich kann nach wie vor vom Bett auf's Sofa gleiten und dort den ganzen Tag verbringen (wenn ich denn nicht arbeiten muss).
Ich mag mich nicht bewegen, ich mag nicht denken, ich mag mich nicht anstrengen, ich mag nichts anfangen und auch nichts zu Ende bringen.
Das Problem ist nur: Wenn ich mich aus diesem Loch nicht langsam herausziehe, werde ich ewig darin versauern.

Ich habe mir den Zucker weggenommen, jetzt schon seit fast 4 Wochen. Und Zucker ist das, was ein Teil von mir zum Leben brauchte. Das süße Zeug war ein Ersatz für all die Emotionen, die ich nicht erleben, ausleben oder gar aushalten konnte. Jetzt sitze ich auf dem Trockenen. Ich kann mich nicht mehr wegbeamen, mir nichts mehr schön essen. Plötzlich gibt es zwischen mir und der echten Welt keinen süßen Schleier mehr... ich bin in der Realität angekommen.
Will mein Unterbewusstsein nun nicht mehr raus, weil die Welt da draußen so hart, brutal und schonungslos ist? Weil ich jetzt wirklich verletz- und angreifbar bin? Will ich nichts mehr beginnen, weil ich bemerken könnte, dass ich es nicht gut genug mache? Dass es meinen eigenen Ansprüchen nicht gerecht wird?
Ich kann mich nicht mehr mit einem Schokoriegel ins Traumland flüchten und alles vergessen.

Aber mein Leben auf dem Sofa zu verbringen - auch wenn es herrlich sicher ist - ist auch nicht sehr erfüllend, gesund erst recht nicht.

Das mag alles wahnsinnig und verrückt klingen ... aber so fühle ich gerade.
Ich würde lieber darüber berichten, wie fabelhaft es mir geht, dass ich jeden Tag Bäume ausreiße, 20 km am Stück renne und die Welt in viel intensiveren Farben leuchtet. Aber so ist es im Moment nicht.

Vielleicht gebe ich mir aber auch nicht genug Zeit. Vieles in mir ist mit dem Zuckerentzug beschäftigt und es wird wohl noch eine Weile brauchen , bis ich über'm Berg bin. 
Vor einiger Zeit habe ich gelesen, dass es 100 Tage dauert, bis etwas Neues zur Gewohnheit wird. Bei mir sind es noch nicht einmal 30 Tage... vielleicht wird es in 70 Tagen leichter?

4 Kommentare:

Hast du mal darüber nachgedacht, ob diese Trägheit/Müdigkeit von einer Mangelerscheinung herrühren könnte? Damit will ich nicht sagen, dass der fehlende Zucker dazu geführt hat, aber ich habe das so verstanden, dass du deine Ernährung dadurch enorm umgestellt hast, und vielleicht fehlt da jetzt auch etwas anderes? Viele Frauen haben z.B. Eisenmangel, umso häufiger, wenn sie sich vegetarisch oder vegan ernähren. Oft fehlen auch andere Spurenelemente oder Vitamine.

Also ich will dir nicht einreden, dass deine Ernährungsumstellung keine gute Idee war, denn selbst wenn man dadurch Mangelerscheinungen verursacht, kann man das in den Griff kriegen, ohne wieder wie vorher zu essen. Und ich kann so aus der Ferne natürlich auch nicht sicher wissen, ob bei dir eine Mangelerscheinung vorliegt, es war nur so ein Gedanke, der mir in den Kopf kam, und sowas lässt sich ja auch überprüfen. Es ist zumindest etwas, das man nicht außer Acht lassen sollte, denn du quälst dich mit deinen Symptomen ja doch schon etwas länger. Vielleicht musst du tatsächlich einfach nur durchhalten, vielleicht geht da aber auch etwas anderes vor sich, das man in den Griff kriegen kann.

Also das mit dem Eisenmangel stütze ich... Ich hab ja mein Programm (Cronometer) und da komme ich selbst, wenn ich ein Steak am Tag esse, nicht auf die erforderliche Menge Eisen...!

Ansonsten einfach mal www.heisshungertest.de probieren - kann aufschlussreich sein.

Hallo ihr beiden,
hm, jain ;-)
Also, ausschließen kann ich einen Mangel natürlich nicht und ich sollte der Sache tatsächlich nachgehen, wenn es sich nicht bald ändert.
Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass ein Mangel durch die veränderte Ernährung hervorgerufen wurde. Denn letztlich habe ich nährstoffarme Lebensmittel durch gesündere Varianten ersetzt. Roggenvollkornbrot statt Weizenbrot zum Beispiel.
Mein Fleischkonsum hat sich gar nicht verändert.
Ein Eisenmangel müsste also schon länger vorliegen - was natürlich möglich ist.

Ich bleib dran :-)

Hallo Zuckerina,
hallelujah - endlich mal jemand, dem es auch ernst ist mit dem Zuckerausstieg! (Und ein Blog auf Deutsch! Bislang habe ich mich blogtechnisch hauptsächlich in Australien rumgetrieben...)
Ich habe im Mai 2012 Zucker gestrichen. Die Gründe waren nicht der Gewichtsverlust, eigentlich war es eher eine Challenge. Aber es ging mir so gut damit, dass ich dabei geblieben bin. *ähem* zumindest bis die Weihnachtszeit begann. Verdammte Kekse und blöder Glühwein! Jetzt bin ich wieder voll dabei und dokumentiere das Ganze auch fleißig bei mir auf dem Blog.

Zu Deinem Energiemangel: Eisen würde ich tatsächlich mal testen lassen. Aber, wenn ich mal von mir auf andere schließen soll, sind das richtig miese Entzugserscheinungen, die Du da durchlebst. Du bist auf Drogenentzug, gewissermaßen. Mir ging es in der ersten Woche teilweise richtig schlecht, fieseste Kopfschmerzen, Gelenkschmerzen und Schwindel, dazu extreme Antriebslosigkeit und Müdigkeit. Danach legte sich das recht schnell und ich hatte selbst keine allzugroßen Probleme mehr, aber ich habe ganz oft gelesen, dass so in der vierten und fünften Woche noch mal ein brutaler Schub an Entzugssymptomen kommen kann. Mental waren das für mich auf jeden Fall die schwierigsten Wochen, die ersten Wochen sind noch geprägt von Euphorie, aber dann schleichen sich Zweifel ein: Warum mach ich das hier, was bringt mir das... all das. Und dann die Kommentare von außen, "Zuckerfrei? Wasn das für ein Quatsch?" Mies und gemein, braucht kein Mensch!
Augen zu und durch. Das Ergebnis ist es wert!

Ich fand zwei Bücher sehr hilfreich: "I Quit Sugar" von Sarah Wilson und "Sweet Poison" von David Gillespie. Letzteres erklärt auch den biochemischen Hintergrund recht gut und auch für Laien verständlich.

Ich schick Dir viele zuckerfreie Grüße aus dem Norden!
Katharina

ps: Habe heute (quietschend vor Freude) im Supermarkt meines Vertrauens meinen Lieblingsrosé von früher (also so ca. 2009) gefunden. Er schmeckt mir nicht mehr. Viel zu süß!

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