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Abspeckblogger - Gemeinsam stark

Dienstag, 8. Januar 2013

Weitere Gedanken zu "Essen ist Liebe"

Vorgestern habe ich meine Meinung zu "Kinder werden von Erwachsenen mit Zucker überschüttet" kundgetan und ich habe schon relativ viel dazu geschrieben.
Allerdings möchte ich das Thema gerne noch ein bisschen ausweiten und auf zwei weitere Punkte eingehen, die mir am Herzen liegen.

Kinder übermäßig mit Süßigkeiten zu verwöhnen finde ich doof.
Ich find's aber auch ziemlich doof, wenn Kinder überhaupt keinen Zuckerkram zu Gesicht bekommen und man es ihnen schlicht und ergreifend verbietet.
Ich habe die Geschichte bereits in einem Kommentar erzählt, ich schreib sie hier aber trotzdem nochmal nieder: Ich habe vor ein paar Jahren eine Frau kennengelernt, die in ihrer Kindheit überhaupt keine Süßigkeiten essen durfte. Während ihre Freunde mit Schokoriegeln auf der Straße rumliefen, musste sie sich mit Kohlrabi begnügen. Ihre Eltern waren sehr gesundheitsbewusst.
Irgendwann zog die Frau für's Studium in eine andere Stadt. Jetzt - da ihre Eltern weit weg waren - konnte sie endlich alles nachholen, was ihr so lange verwehrt war. Sie muss wirklich Unmengen von Süßigkeiten gegessen und komplett die Kontrolle über ihren Zuckerkonsum verloren haben. Aus Angst vor einer Gewichtszunahme rutschte sie leider recht schnell in die Bullimie ab.

Also. Gar keine Süßigkeiten: Auch keine gute Idee.

Aber selbst wenn man für sich und seine Kinder einen gesunden Mittelweg gefunden hat, ist da noch etwas, was mich ziemlich aufregt: Die Nahrungsmittelindustrie.
Irgendwann muss irgendein Mensch zum Schluss gekommen sein, dass Nahrungsmittel die speziell für Kinder hergestellt werden bzw. so vermarktet werden, dass der Verbraucher sie als Nahrungsmittel für Kinder wahrnimmt, viel Zucker enthalten müssen.

Besonders interessant finde ich immer wieder die Kampagnen und Themen von Foodwatch.
Erst Mitte Dezember wurde auf deren Seite ein Artikel veröffentlicht, dass in Frühstücksflocken, die für Kinder produziert werden, im Schnitt 50% mehr Zucker enthalten ist als in Erwachsenen-Produkten.
Und was mich - pardon - so richtig ankotzt: Diese Produkte werden gerne als gesund beworben.
Da stecken dann wichtige Vitamine drin oder ganz viel Calcium.
Ganz egal, ob Cerealien, Frischkäse mit Fruchtzubereitung, Schokoriegel oder Bonbons für Kinder - viele Zuckerbomben versprechen einen gesunden Mehrwert.
Und damit auch wirklich zur Packung gegriffen wird, wird ebendiese besonders kindgerecht gestaltet. Mit lustigen Motiven, Comicfiguren, in knalligen Farben und gerne wird mit tollem Spielzeug im Packungsinneren gelockt.

Ich war auch mal ein Kind und ich kann mich ganz genau erinnern, dass für mich nichts anderes auf den Frühstückstisch kam als meine Frosties oder Smacks. Bei mir hat die Werbepsychologie komplett ins Schwarze getroffen. Und bei meinen Eltern leider auch.

Ich kann es ihnen noch nicht einmal übel nehmen. Nicht jeder setzt sich so intensiv mit Lebensmitteln auseinander wie ich es zum Beispiel tue. Und ich mach es auch nur, weil ich zu viel Gewicht mit mir rumschleppe und das Thema für mich sehr wichtig ist.

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